Zero Waste - Abfallvermeidung extrem

Zero Waste - Abfallvermeidung extrem

13.10.2021 von Emma Christa

schon gewusst?

Was steckt hinter der Bewegung und was können wir davon lernen?

Bild: Abfall der Familie Johnson im Jahr 2016 [zerowastehome.com]

Rund 600 kg Abfall produziert jeder Deutsche jährlich. 18 Millionen Tonnen Lebensmittel landen bei uns jedes Jahr im Müll. Eine Bewegung, die unter dem Begriff „Zero Waste“ bekannt ist, versucht durch extreme Abfallvermeidung gegen diese Müllproduktion vorzugehen. „Zero Waste“ ist Englisch und steht für „kein Abfall“. Die US-Bloggerin Béa Johnson gilt als die „Mutter der Zero-Waste-Bewegung“. Diesen Titel verdankt die gebürtige Französin dem US-amerikanischen TV-Sender CNN. Johnson lebt mit ihrer vierköpfigen Familie seit 2008 unter dem Zero-Waste-Gedanken. Den Abfall, den sie mit ihrer Familie jährlich produziert, sammelt sie in einem Einmachglas. Viele Anhänger zeigen ebenfalls ihre Gläser, um zu präsentieren wie wenig Abfall sie produzieren. Das Einmachglas ist somit zu einer Art Symbol für die Bewegung geworden. Durch die extrem praktizierte Abfallvermeidung sollen Ressourcen und Rohstoffe geschont werden und der eigene ökologische Fußabdruck verringert werden. Dies geschieht unter anderem durch die Verringerung des eigenen Konsums und der Vorbeugung von Verschwendung.

 

Anhänger der Zero-Waste-Bewegung leben nach den „5 Rs“.

  • Refuse (verweigern/verzichten): Sachen, die nicht unbedingt gebraucht werden, werden abgelehnt
  • Reduce (reduzieren): Nur was wirklich sinnvoll und notwendig ist wird verwendet, Bedürfnisse werden minimiert und Verschwendung vermieden
  • Reuse (wiederverwenden): „Wiederverwenden“ bedeutet produzierte Güter so lang wie möglich im Nutzungskreislauf zu halten, z. B. durch das Bevorzugen von Mehrwegsystemen und Second-Hand Produkten
  • Recycle (recyceln): Die nicht vermeidbaren Abfälle werden, sofern sie nicht wiederverwendet werden können, recycelt um die Rohstoffe möglichst lange im Kreislauf zu halten
  • Rot (kompostieren): Organische Abfälle, die nicht anderweitig verwendet werden können, sollen kompostiert werden um fruchtbare Erde herzustellen

 

Zero-Waste zielt darauf ab, das eigene Konsumverhalten zu Hinterfragen. Wie oft kaufen wir selbst Dinge, die wir kaum oder überhaupt nicht nutzen und wieder entsorgen? Das sind Gedanken, die sich jeder umweltbewusste Bürger machen sollte. Ziel ist es, sich über seine eigenen Bedürfnisse bewusst zu sein und diese möglichst umweltschonend zu befriedigen.

Wer sich für Nachhaltigkeit und Abfallvermeidung interessiert und auf der Suche nach alternativen Produkten ist, wird heutzutage im Internet schnell fündig. Es gibt auch Bücher über Zero-Waste mit Tipps für den Alltag. So lassen sich Reinigungsmittel aus Plastikflaschen z. B. durch selbstgemachte Reiniger aus Essig oder Natron ersetzen. Anstatt Alu- oder Frischhaltefolie zu verwenden, können die Lebensmittel in Dosen aufbewahrt oder mit Wachstüchern abgedeckt werden. Es gibt kaum einen Lebensbereich, bei dem es keine Alternative gibt. Man muss die Bereiche nur suchen.

 

 

Quellen:

www.zero-waste-deutschland.de
www.zerowastehome.com (Blog von Béa Johnson)
Olga Witt: Ein Leben Ohne Müll – Mein Weg mit Zero Waste (Tectum Sachbuch)
Das große Wegschmeißen (Studie des WWF, 2017)

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