AWV-Nordschwaben unterstützt Artenvielfalt

AWV-Nordschwaben unterstützt Artenvielfalt

17.04.2019

Erhalt und Schaffung neuer Lebensräume auf Erddeponie

 

Mit der Anlage von Feuchtmulden ensteht neuer Lebensraum für Amphibien

Rund 800 m westlich von Ronheim zwischen der Wörnitz und der Ronheimer Heide befindet sich am Stoffelberg ein alter Kalksteinbruch im Eigentum der Stadt Harburg, der schon seit längerem aufgegeben wurde. Im Jahr 2012 übernahm der Abfallwirtschaftsverband Nordschwaben den ehemaligen Steinbruch mit dem Ziel der Rekultivierung. Der vom Landratsamt Donau-Ries genehmigte Rekultivierungsplan sieht eine Teilverfüllung des ehemaligen Steinbruchgeländes vor. Gemäß dem Rekultivierungsplan bleibt hierbei die markante Felswand an der Nordseite des Bruches als natürliches Landschaftselement erhalten. Auf den Felsköpfen sind u.a. dicke Thymianpolster und Mauerpfeffer angesiedelt, die wiederum wärmeliebende Insekten anziehen. Im westlichen Bereich des Steinbruchgeländes sind rote Flusssande ca. 15 – 20 m über dem heutigen Wörnitzniveau aufgeschlossen, die ebenfalls von der Verfüllung ausgenommen bleiben. Diese Bereiche sind Lebensraum von Sand- und anderen Solitärbienen. Durch eine vom AWV-Nordschwaben durchgeführte Gehölzpflege im Februar 2019 wurde hier der sandige Rohboden, der in den Vorjahren stark verbuscht war, wieder für Insekten besser zugänglich gemacht.

Mit Einbringen von lehmhaltigem Boden auf der Steinbruchsohle bildeten sich Staunässebereiche, in denen sich Oberflächenwasser sammelt. Diese Feuchtstellen sind Lebensraum wertgebender Pionierarten wie die Gelbbauchunke und die Kreuzkröte. Diese kommen mit Flachmulden, die im Sommer austrocknen gut zurecht, da sie für die Kaulquappenentwicklung nur wenige Wochen brauchen. Bei der Verfüllung achtet der AWV sorgfältig darauf, dass die Gewässer erhalten bleiben bzw. wieder neue Feuchtmulden angelegt werden.

Auf den abgekippten Böden hat sich schnell eine Ruderalflora mit Wilder Karde, Nacht- und Königskerze, Weidenröschen, Beifuß und anderen Ruderalpflanzen eingestellt. Zahlreiche Vögel und Tiere wie Rehe, Fuchs und Hase nutzen das ruhige Steinbruchgelände zur Futtersuche bzw. als Ruheplatz.

Angrenzend an das ehemalige Steinbruchgelände befindet sich ein Magerrasen auf dem im Frühjahr zahlreiche Küchenschellen blühen und auch die Ästige Graslilie anzutreffen ist. Im Auftrag des AWV-Nordschwaben wurde im Februar 2019 hier eine intensive Heidepflege unter der fachlichen Aufsicht des Landschaftspflegeverbandes Donau-Ries (LPV) zum Erhalt der wertvollen Trockenflora durchgeführt.

Im Rahmen der Rekultivierung des ehemaligen Steinbruchgeländes sowie in den angrenzenden Bereichen wurden so wertvolle Lebensräume neu geschaffen und erhalten. Der ehemalige Steinbruch zeigt sich heute als blühende Landschaft und ist Rückzugsraum vieler Tier- und Pflanzenarten. Werkleiter Gerhard Wiedemann zeigte sich sehr erfreut über die dort entstandenen Naturräume und plant bereits weitere Maßnahmen auf den AWV-Grundstücken für den Erhalt der Artenvielfalt.

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